Ein Besuch Bad Herrenalbs lohnt allein wegen des alten Zisterzienserklosters! An einem schneefreien, sonnigen Tag im Januar 2015 bin ich dort hingewandert und habe einige Fotos gemacht, die ich nun hier vorstelle.
Hinter der Kirche liegt das alte Schulhaus, dessen linkerseits befindlicher Torbogen zum ehemaligen Abtsgebäude führt. Es soll in dem alten Gemäuer des Erdgeschosses der Abt ab dem 13. Jahrhundert eine eigene Wohnung gehabt haben. Das dahinter liegende heutige evangelische Pfarrhaus - man geht durch den Torbogen hindurch - soll einmal das Hospiz bzw. Krankenhaus des Klosters gewesen sein.
Die Klosterkirche war eine dreischiffige romanische Basilika und 1177 fertiggestellt worden. Einige Male wurde sie umgebaut und umgestaltet. 1739 ist der gotische Chor der Klosterkirche zur evangelischen Kirche umgebaut worden. Die(alte) Sakristei der Kirche wurde um 1200 an die Kirche angebaut, gehörte zur Klausur des Klosters und besitzt im Innern ein Kreuzrippengewölbe und Ausmalungsreste.
Wahrscheinlich über dem einstigen nördlichen Klostertor war die steinerne Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1464 angebracht. Im 19. Jahrhundert wurde sie in den Innenhof von Schloss Eberstein im Murgtal versetzt. Im Jahre 2012 kam sie nach Bad Herrenalb zurück und ist jetzt an der nördlichen Außenmauer der Kirche zu sehen.
Das Paradies ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Es wurde um 1200 errichtet und soll sowohl Versammlungsraum der Konversen gewesen sein als auch Beisetzungsstätte. Es ist ein romanischer Bau mit Doppel- und Dreifachsäulen. In der Spätgotik (1462) wurde es mit einem Türmchen versehen, dessen Giebel zum Himmel weist. An der Südseite des Türmchens kann man eine Mönchsgestalt mit dem Klosterwappen entdecken.
Die ursprüngliche Klosterkirche, die viel größer als die heutige war, und das Paradies bildeten eine Einheit und das typische schlichte Westportal der Klosterkirche, auf dessen Torbogen eine schon über 160 Jahre alte Kiefer steht, kann den Betrachter in den Bann ziehen. Man weiß nicht, hält die Kiefer den Torbogen fest, so dass er nicht einstürzen kann oder der steinene Torbogen erhält die Kiefer an ihrem so „repräsentativen“ Platz, so dass sie nicht stirbt.
Es gibt noch viele Einzelheiten im Klosterarreal zu sehen, die hier nicht aufgeführt sind. Und so möge sich der Besucher selber daran machen, die alte Stätte aufzusuchen und zu erforschen.
(Informationen entnommen aus: Wikipedia, Cistercium, katholische Kirche St. Bernhard, Bad Herrenalb, evangelische Kirchengemeinde Bad Herrenalb)