Am 12. Juni 2015 stieg ich, von Ettlingen kommend, an der Station Frauenalb aus der Bahn der Linie S1. Der Himmel war blau und die Sonne schien. So hatte ich Gelegenheit, die nah der Bahn-Station gelegene Klosteranlage Frauenalb nicht nur bei schönem Wetter zu besichtigen, sondern auch zu fotografieren. Einige der Fotos stelle ich hier vor. Ich habe die Fotos in die Kategorien Klostertor und Vorderhof, Abtei und Klostergarten (mit jeweils nur wenigen Fotos), und Klosterkirche sowie Konventbauten unterteilt, und so werden, Sie, liebe Besucher/innen, diese auch aufrufen können.
Beim Sortieren der Fotos habe ich einen Prozess der Annäherung an das Kloster durchgemacht, der sich auch ein wenig in den oben genannten Kategorien widerspiegelt. Aber nicht nur das: Ich sah mich veranlasst, mich nicht nur mit den Bauten, der Architektur, sondern auch näher mit der Geschichte des Klosters zu befassen. Dieser Prozess ist längst nicht abgeschlossen. Und so können meine Besucher/innen erwarten, dass ich in diesem Blog in Zukunft noch einige Ausführungen machen werde. Die Ruinen des Konvents und der Klosterkirche, so empfinde ich es, bergen „Geheimnisse“, die es noch zu lüften gilt.
An den Anfang stelle ich den Lageplan des Klosters, den ich dort abfotografiert habe. So können meine Besucher/innen gleich erkennen, mit welch anspruchsvollem Projekt sie es beim Kloster Frauenalb zu tun bekommen.
An meine Einführung anschließen wird sich eine kurze Chronologie zu Frauenalb, die ich fast wörtlich von der Homepage der Klosteranlage Frauenalb übernommen habe. Dies geschieht mit freundlicher Genehmigung der Stiftungsverwaltung Frauenalb.
Chronologie der Klosteranlage Frauenalb
Um 1190
Gründung eines Benediktiner-Klosters als „Marienzell“ (Cella Sancta Maria) durch
Eberhard III. von Eberstein und seine Mutter Uta – gedacht für adelige Stiftsdamen
1193
Erwähnung in der Bulle von Papst Coelestin III.
1363
30 Nonnen / Stiftsdamen in Frauenalb, die höchste Zahl bis zur Aufhebung
1387
Schirmherrschaft über Kloster Frauenalb geht an die Markgrafen von Baden
1396
Klosterordnung für Frauenalb von Markgraf Bernhard von Baden
1508
Brand in Frauenalb an Mariä Lichtmess: Außer Kirche und „Siechenhaus“ werden sämtliche Gebäude zerstört.
1525
Plünderungen im deutschen Bauernkrieg; Frauenalber Stiftsdamen flüchten nach Gernsbach.
1594
Das Kloster wird von 1594 – 1631 protestantisch (Markgrafschaft Baden-Durlach)
1598
Aufhebung des Adelsstifts Frauenalb; Kloster ohne Bewohner
1631
Rekatholisierung
1635
Huldigung der Äbtissin Johanna Maria von Waldach durch alle Untergebenen mit „uraltem Eid“
1672
Bau der neuen Abtei im barocken Stil
1704
Bau des neuen Konvents
1715-1761
Maria Gertrud von Ichtratzheim, die „baulustige Barockfürstin“, ist Äbtissin von Frauenalb.
1727
Grundsteinlegung der doppeltürmigen Barock-Kirche und Weihe 1733, Neubau des Konvent-Westflügels
1751
14 Nonnen / Stiftsdamen und 6 Laienschwestern im Kloster
1802
Säkularisierung: Auflösung des Klosters, nur noch 6 Stiftsdamen, 2 Novizinnen,
2 Laienschwestern. Frauenalb wird badischer Staatsbesitz.
1803-1812
Verschiedene gewerbliche Nutzungen auf dem Areal
1813-1816
Klostergebäude werden Militärlazarett
1919
Versteigerung des Klosterbesitzes
1820 (und folgende Jahre)
Weitere gewerbliche Nutzungen, Bau von Sägemühlen
1836-1843
Betrieb einer Tuchfabrik
1838-1852
Betrieb einer Brauerei
1853
Brand zerstört das Kloster
1897-1919
Betrieb des Hotels „Klosterhof“
um 1910
Erste denkmalpflegerischen Erhaltungsmaßnahmen an den Ruinen
1919-1933
Aus dem Hotel „Klosterhof“ wird ein Erholungsheim der AOK
1932
Siedlung Frauenalb gelangt zur Gemeinde Schielberg
1936-1945
Aus dem Erholungsheim wird eine Gauschulungsburg der NSDAP
1948-1969
Aus der Gauschulungsburg wird wieder ein Erholungsheim
1970 bis heute
Aus dem Erholungsheim wird ein Alten- und Pflegeheim
1971
Bildung der Gemeinde Marxzell (Burbach, Frauenalb, Marxzell, Pfaffenrot und Schielberg)
1982
Aufnahme von Frauenalb in den Dorfentwicklungsplan Baden-Württemberg
1986
Erste Frauenalber Klostertage
1991
„Kultur im Kloster“: Aufführung Carmina Burana; neues Leben in den Ruinen
Das Kreisarchiv des Landkreises Karlsruhe hat im Jahr 2008 eine Ausstellung mit dem Titel „Frauenalb - Streifzug durch 800 Jahre Geschichte“ im Foyer des Landratsamtes Karlsruhe präsentiert.
(Die obigen Daten habe ich der Homepage Klosteranlage Frauenalb der Stiftung Frauenalb entnommen. Mit freundlicher Genehmigung der Stiftungsverwaltung Frauenalb, Amt für Schulen und Kultur des Landratsamtes Karlsruhe)